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    |  | Lüchow in den 50er JahrenMit einigen
      Fotos und  Erinnerungen von Axel Meyer, Kanada
 |   Seiten zu Lüchow:Lüchow 1900-1
 Lüchow 1900-2
 Lüchow 1910
 Lüchow 1920
 Lüchow 1937-1945
 Lüchow 1945-1949
 Lüchow 1950-59
 Lüchow 1957
 Kanalbau 1960-61
 Die Insel
 Drawehner J.
 Burgmühlen J
 Th.-K.-Brücke
 Hohe Brücke
 Gutshof
 Lüchow um 1980
 Lüchow 2005
 Ortsumgehung L.
 
        
      
       Das Buch!
 
          
   
   
   
   
   
               
                                           
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          | Ich erblickte 1952 das Licht der Welt in Bad 
          Lauterberg im Harz. Meine Großeltern, Fritz und Frieda Wegner, lebten 
          im Geburtsort meiner Mutter - in Lüchow am Markt über der Bank 
          Neubauer & Co. Aus den verschiedensten Gründen wurde ich häufig zu meinen 
          Großeltern geschickt. Mit einem Schild um den Hals auf dem 'Lüchow' 
          stand oder aber auch zusammen mit meiner Mutter ging es mit der 
          Eisenbahn zunächst nach Uelzen und dann weiter mit einer Bimmelbahn 
          nach Lüchow. Später fuhr die Bimmelbahn wohl nicht mehr und es ging 
          von Uelzen nach Lüchow mit dem Postbus. |  |  
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          | Viele Spaziergänge im Amtsgarten. 
 Spritzkuchen bei "Tante" Ullrich. Ach, das waren die besten Spritzkuchen der 
          Welt. Ok, es waren auch die einzigen Spritzkuchen, die ich in meiner 
          Kindheit genossen habe.
 
 Spielen in Onkel Hugos Garten und einige sehr undeutliche andere 
          Erinnerungen.
 
 Die arme Ente im Lied 'Entchen von Tarau'. Dieses Lied hat mich immer 
          furchtbar traurig gemacht, warum weiß ich nicht, weil ich mich an das 
          Lied nicht weiter erinnere. Viel später fand ich heraus, dass es gar 
          keine Ente war, sondern dass das Lied "Ännchen von Tarau' hieß. Na, 
          das war eine Überraschung. Da habe ich mir Jahrzehnte lang Sorgen um 
          eine Ente gemacht, die es gar nicht gab.
 
          Geschichten von Uropas 
          Angelspaß im Probsteigraben. Riesige Hechte gab es darin. Meine 
          Phantasie wurde sehr beflügelt.Viele Geschichten über die köstlichen Gebäcke und Torten im Cafe 
          Rautenkranz, die Uropa erstellte. Er benutzte für seine besten Torten 
          Weizenmehl aus Manitoba. (Ich hatte damals keine Ahnung, dass das 
          später von Bedeutung für mich sein würde.)
 Geschichten von Wolters und ihrer Weinhandlung, über Salzwedel und das 
          Lyceeum, über Wittenberge, über angebliche Ahnen und den Hof in 
          Darchau.
 Wollhandkrabben, Schnackenburg und die Grenze.
 Und noch Manches fällt mir ein. |  |  
          | Blick vom Amtsgarten auf die Burgstraße 
          mit dem Hotel Jahn. |  
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          | Zunge am Geländer der Jeetzelbrücke 
          festgefroren. Das war nicht so lustig - jedenfalls nicht für mich. | Blick vom Amtsgarten zur Theodor-Körner-Straße. 
          Erkennbar die Brücke des Burgmühlengrabens, der später zugeschüttet 
          wird. |  |  
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          | In der "Berg"straße hatte meine Großmutter mal 
          gewohnt. Aber ich erinnere mich an keinen Berg in Lüchow. Nur an den 
          Kolborner Sandberg mit der alten Windmühle, die schon keine Flügel 
          mehr hatte und in der sich eine Wetterstation befand. (Webmaster: Und im Wald versteckt gab es eine "Schlucht" jedenfalls in 
          Kinderaugen, in der in Schneewintern großer Rodelbetrieb mit 
          Holzschlitten herrschte.)
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          | Opa hat mich einmal Zigarren 
          probieren lassen. Oma musste hinter mir saubermachen. Oma war nicht 
          glücklich darüber. Zu Weihnachten einen lilanen und einen grünen Plastik-Tankwagen 
          bekommen. Ich war sehr glücklich.
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          | Omas 
          Kommentar: "Wie kann man einem Kind nur solche Farben schenken. Die 
          passen doch gar nicht zusammen." 
          Und dann nahm das Leben einen Lauf, der Lüchow zumeist 
          ausschloss. 
          Meine Großeltern zogen nach Bad Lauterberg.   |  |  
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          | Abgesehen von einigen 
          Kurzbesuchen, brach die Beziehung nach Lüchow ab. Ich ging zur Schule, wurde anschließend Journalist - wie mein Vater. 
          1969 traf ich auf Dagmar Schubert und beschloss, sie zu heiraten. Sie 
          wusste das damals aber noch nicht. Dagmar wuchs in New Jersey auf. 
          1974 zogen wir nach New Jersey, 1976 zurück nach Deutschland.
 Meine Oma lebte noch, als meine Frau und ich heirateten. Oma schwärmte 
          meiner Frau etwas vor von der Himmelstorte, die ihr Vater (
  Lüchow 1900 
          ) früher gebacken hat. Aber das Rezept wusste 
          meine Oma nicht mehr. So hat sie sich mit meiner Frau zusammengesetzt 
          und versucht ein Rezept aus ihrer geschmacklichen Erinnerung 
          zusammenzustellen. Nach langen Gesprächen kam dann auch etwas 
          zustande, das sehr gut schmeckte, nur nicht nach Torte aussah und in 
          sich zusammenfiel. Und alles was nach Torte aussah, schmeckte nicht so 
          gut. (Das erfordert hier einen Aufruf: Wer weiß noch das 
          Rezept für die Rautenkranz'sche Himmelstorte?) |  |  
          | Amtsturm, Wahrzeichen von Lüchow |  
          | 1978 zogen wir nach 
          Kanada und lebten dort bis 1998 in Manitoba - wo das Weizenmehl für 
          die Torten herkam. Heute wohnen wir in Calgary, Alberta und wer weiß, 
          wo wir morgen leben. Und wer wissen möchte, wie ich meinen Lebensunterhalt verdiene, der 
          kann zu  
          http://www.promotex.ca 
          gehen und sich dort umschauen. Das besagt eigentlich alles.
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          | Soweit aus den Emails von Axel Meyer, die 
          mich als Webmaster sehr erfreut haben.
 
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          | Jetzt wollte ich eigentlich 
          darstellen, wie Lüchow sich zum Geschäfts- und Wirtschaftszentrum 
          entwickelt, nachdem die Orientierung des Südkreises nach Salzwedel 
          wegen der Grenze nicht mehr funktioniert. Aber auf den vorliegenden 
          Fotos wirkt die Stadt doch weiterhin verschlafen. Es gibt nur wenige gewerbliche Arbeitsplätze (Mühle, Molkerei, 
          Druckerei und den Alkohol nicht vergessen: Brennerei und Brauerei). 
          Eine "Fabrik", in der von vielen Frauen Füllhalter in Handarbeit 
          zusammengeschraubt werden, macht bald wieder Konkurs. Erst 1960 kann die Stadt stolz einen Erfolg verkünden: Die 
          Ansiedlung eines richtigen Industriebetriebes, die Kugellagerfabrik 
          SKF, die ein neues Gebäude der Füllerfabrik übernimmt. | 
           Füllfederhalter, hergestellt in der kurzlebigen Füllerfabrik.
 
           SKF Lüchow
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          | Aber schon früh in den 
          Fünfzigern wird ein Gymnasium gebaut. Bis dahin 
          gab es als höchsten Schulabschluss nur die "mittlere Reife". 1948 war 
          unter größten personellen und räumlichen Schwierigkeiten eine private 
          Oberschule gegründet worden. 1952 wird sie als staatliches Gymnasium 
          übernommen und erhält ein eigenes Gebäude. |  
          | Werfen wir noch einen Blick auf die 
          Schulzeit. Schuljahrswechsel ist noch lange Jahre 
          immer an Ostern. Deshalb die warme Kleidung am ersten Schultag 1958.
          Die "Volksschule" in Lüchow hat auch ein neues Gebäude. Man sieht, 
          dass der Fußweg noch nicht ganz fertig ist.
 Die Pausenbrottasche und der Schulranzen sind aus Leder oder 
          "Kunstleder", jedenfalls nicht aus Plastik mit Farben, die nicht 
          zusammen passen. Das Namensschild am Schulranzen gehört für 
          ABC-Schützen zur Standardausrüstung.
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          | Bald wird das Stillsitzen eingedrillt und 
          die Haltung der Hände noch genauer ausgerichtet. |  |  |  
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           | Die Berufsausbildung ist zersplittert und 
          findet kreisweit in verschiedenen Orten und provisorischen Räumen 
          statt. In Lüchow führt Hubert Wiegreffe in der Badestraße eine private 
          Handelsschule. Von dort stammen diese Fotos. 1955 ermöglicht ein 
          neues Gebäude als Gewerbeschule die Zusammenführung der verschiedenen 
          Zweige der Berufsausbildung. | 
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          | Die Kreis-Handelsschule führt 1956 die 
          ersten Abschlussprüfungen unter Aufsicht der Landesschulbehörde durch, 
          und weil alle 33 Absolventinnen recht gut abschließen, erhält die 
          Schule die staatliche Anerkennung. "Allerdings werden viele von ihnen in die Fremde gehen müssen, da 
          unser Kreis nicht genug aufnahmefähig ist." schreibt dazu die Zeitung. 
          Unter denen ist auch
           
      
          Karin Huber, die folgendes Foto zur Verfügung gestellt hat.
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           Die Berufsschule neben dem ersten fertiggestellten
 Trakt des Gymnasiums.
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           1956. Absolventinnen der Kreis-Handelsschule mit ihren Lehrern.
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          | Blick vom Kaufhaus Hettig. Links steht noch der Kiosk, 
          an dem Schüler so schwer vorbei kommen. Da bleiben die Groschen für Salmis, Salinos oder Wundertüten. 5 Pfennig reichen ja auch schon. Auf dem Foto ist der Bereich um Behrens Mühle mit dem alten 
          Verlauf der Jeetzelarme und der Insel um "Fröhling's Marie" nicht erkennbar. Das 
          Haus mit dem Ecktürmchen muss jedenfalls bald dem Jeetzelkanal weichen. 
          (siehe
    Lüchow 1960-1961 )
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          | Die Mutter muss ihre Kinder zu Besorgungen in der 
          Stadt mitnehmen. Hier kommt sie gerade von Schneidermeister Tendler in 
          der Mauerstraße. (Haus links im Bild). Der Kindertransport auf dem 
          Fahrrad sieht anstrengend aus und gefährlich zudem, aber so ist es 
          üblich. |  |  |  
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          | Beim Schützenfestumzug 1958. |  |  
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          | Die 800 Jahrfeier der Stadt Lüchow wird 1958 mit 
          zahlreichen Veranstaltungen und Umzügen begangen. |  |  
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          | Und wenn in Lüchow was los ist, sind alle Fensterplätze heiß begehrt. |  |  |  
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          | Ecke Salzwedeler Straße. Noch eines der vielen Hotels 
          in Lüchow. (Dort finden Sie übrigens heute ein Internetcafe.)
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          | In der Kirchstraße gibt es eine Reihe kleiner 
          Geschäfte und Gewerbebetriebe: Heißmangel, Beerdigungsinstitut, das 
          Kino Schauburg und natürlich auch eine Kneipe. (Wie hieß sie noch?) 
 
           vergrößern |  |  |  
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          | Drei Fotos von Lüchows feuchter Umgebung vor der 
          Jeetzelsanierung. (Darüber mehr in den 60er Jahren. |  |  
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          | Rechts auf "Brüngers Wiesen" stehen bis Ende der 60er 
          Jahre Kühe, wenn es nicht gerade zu nass ist. Später erfolgt der 
          beliebte "Fruchtwechsel". Es ist dort Platz für das Kreishaus und ein neues 
          Wohnviertel. |  |  
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          | Vorrangig ist der Wohnungsbau. Im 
          Gerhard-Hauptmann-Weg werden Reihenhäuser im Stil der späten fünfziger 
          Jahre gebaut. "Erst kommen die roten, die grünen, die gelben, die 
          blauen Blocks (Balkons). Da irgendwo wohnt sie." 
          (Hans Scheibner). Papageiensiedlung wird die Straße von den vielen 
          Kindern genannt, die hier aufwachsen: Peter, Dagmar, Dirk, Jutta, 
          Peter, Heide, Gisela, Wolfgang, Gudrun, Roland, Herbert, Karin, Ralf, 
          Renate, Harry, Robert, Helga, Wolfgang, Klaus, Karl-Heinz, Hannelore, 
          Rüdiger, Annegret, Hans-Jürgen, Norbert, Rainer und
      
      
          Carola. 
          Die Siedlung wurde in erster Linie als Eratz konzipiert für 
          abzureißende Wohnungen auf der Insel. Dann folgt der Kanalbau und 
          damit Baulandgewinnung für weiteren Wohnhausbau. Auf den Fotos dieser Seite ist vom Erwachen Lüchows in den 50er Jahren noch 
          wenig erkennbar. Die Entwicklung zum Mittelzentrum setzt aber in der 
          zweiten Hälfte des Jahrzehnts mit reger Bautätigkeit ein. Die 
          Darstellung verschiebe ich in das Kapitel der 60er Jahre, weil die 
          große Umstrukturierung erst dann deutlich wird.
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          | Von der grandiosen 800 Jahrfeier gibt es einen 
          alten Film, der mit viel technischer Raffinesse auf DVD-Format 
          konvertiert wurde und für 10 € bezogen werden kann. Für eine kleine 
          Stadt wie Lüchow ist dieser Film ein seltenes und kostbares Dokument. 
          In Anbetracht seiner langen Lagerung und mehrfachen Umformatierung hat 
          die DVD noch eine beachtenswerte Qualität. Der Film hat eine Länge von etwa 40 Minuten und zeigt nahezu den 
          gesamten Festzug. Die DVD wurde von Joachim Günther, Lüchow, 
          bearbeitet und ist erhältlich bei: - Samtgemeinde Lüchow (Wendland) im Rathaus
 -
          und hier im
  Shop | Einige Ausschnitte wurden fürs Internet stärker komprimiert. 
          (Länge 4 Min.) Falls hier nicht verfügbar:
  Download 
          (45 MB) |  |  
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          |   
          In diesem Jahrzehnt sind Bahnlinien noch von großer Bedeutung. Das 
          wird an der Entwicklung des kleine Dorfes Zernien an der Göhrde 
          deutlich.   Die Chronik von Zernien.   |  |  
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    (Seite erstellt im Juli 2005) |  |