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1951 in Grabow im Wendland


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Lydia erzählt:
Am 4. Januar 1951 war unsere standesamtliche Trauung in Plate. Wir fuhren mit dem Dreirad Tempo Hanomag von Schwager Ernst dorthin. Er hatte diesen Wagen zum Transportieren von Waren angeschafft.

Ich saß vorne bei dem Fahrer Ernst. Hinten hatten Dieter und Heinz sich auf einen Bund Stroh niedergelassen. Heinz und Ernst waren unsere Trauzeugen.
Wieder zuhause angekommen, kümmerte ich mich um meinen Vater. Er war schwer krank, hatte eine Lungenentzündung und konnte auch nicht am nächsten Tag an unserer Hochzeit teilnehmen.
Dieter und ich hatten das Schlafzimmer meiner Eltern bekommen. Die neuen Möbel hatte ich mit meiner Mutter bei Tischler Wolfrath ausgesucht. Dieter wollte nicht dabei sein, weil er kein Geld dazu geben konnte. Ich hatte auf meinem Sparkonto tausend Mark, die am Tag der Währung, Juli 1948, von zehntausend übrig geblieben waren. Jetzt hatten wir unser schönes neues Schlafzimmer, wir durften es aber nicht vor der Trauung benutzen, obwohl ich schon schwanger war. So war das damals, total verrückt. Die Moral spielte noch immer eine große Rolle.


Das Hochzeitsauto

Als würden Hochzeiten alle Probleme lösen, werden sie groß gefeiert.
Es gibt im Landkreis noch einige selbständige Mühlen, zum Teil ehemalige Windmühlen oder Wassermühlen.
Behrens Mühle in Lüchow Müller in der Beutower Mühle
Dieter geht nach seiner Müllerlehre in Beutow zur Meisterschule in Braunschweig. Aber entsprechende Arbeitsplätze sind in der Region knapp und er muss bis in die Pfalz gehen, um Arbeit zu finden.
Ich nahm nun morgens mein Kind mit dem Kinderwagen nach unten, stellte ihn ins Clubzimmer, so hatte ich ihn immer dicht bei mir. Einmal passierte es, daß betrunkene Männer bei uns einkehrten, ins Clubzimmer  auf den Kinderwagen zustürmten und ihn rüttelten und schüttelten. Lydias Sohn Burghard
Ich konnte mein Kind gar nicht so schnell aus dem Wagen nehmen. Ich war sehr ärgerlich darüber, denn ich wollte, dass mein Kind Ruhe hat.

Als Burghard größer war und schon laufen konnte, nahm ich mir ein Kindermädchen. Es war eine Schülerin, die sich über eine Mark Taschengeld freute. Meine Mutter hatte für den Haushalt eine Hilfe. Dadurch hatte ich es auch sehr gut. Ich brauchte weder zu kochen, noch zu waschen und auch die Stoffwindeln wurden von der Frau gewaschen.

Dieter dachte, daß er in der Pfalz mit der Zeit in einer größeren Mühle als Obermüller weiter käme und dann würde er uns nachholen. Aber uns zu besuchen, war fast unmöglich. Einmal machte er sich schließlich mit einem geliehenen Motorrad, Bj. 1937, auf den Weg zu uns. Auf halber Strecke funktionierte die Luftzufuhr nicht und so tuckerte er bis zur nächsten Tankstelle. Dort halfen sie ihm. Ab Breitenhees fing es an zu gießen. Es regnete ununterbrochen, bis er in Grabow war. Klitsche, klatsche nass kam er an.
Bei uns war Schützenfest und viel Betrieb. Der ganze Verein war bei uns in der Gaststube. Ich steckte voll im Stress. Vater nahm sich sofort Dieter an, ging mit ihm ins Clubzimmer und gab ihm Cognac zum Aufwärmen und machte ihm einen heißen Rumgrog.

Links: Mit dem gemeinsamen Enkelsohn finden auch Elly und Lina trotz anfänglicher Ressentiments der Alteingesessenen gegenüber Flüchtlingen ein verträgliches Verhältnis.

 

Fotos einer Ansichtskarte aus den 40er Jahren

 
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