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Triumph einer Sportlerin des MTV Dannenberg
1958

 


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MTV Dannenberg/Elbe
von 1863 e. V.
(Das heißt auch heute noch "Männer-Turnverein")

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Schwimmerin Annemarie Stahlberg erringt 1958 einen Sieg beim Deutschen Turnfest in München und erhält bei ihrer Rückkehr in Dannenberg einen triumphalen Empfang. Wir zitieren Ausschnitte aus ihrem Tagebuch, das die Tochter Martina Ehlert zur Verfügung gestellt hat.
(Wie auch bei anderen wörtlichen Zitaten in dieser Website wurde der Text in die neue Rechtschreibung übertragen.)

 
Die liebe Verwandtschaft war vollzählig versammelt, als wir mit guten Wünschen und mit manch guten Worten verabschiedet wurden. Selbst der Ehrenvorsitzende vom Turnverein ließ es sich nicht nehmen, uns noch mit Bonbons zu bedenken, wahrscheinlich um uns lauter süße Gedanken zu machen. Zunächst fuhren wir mit dem planmäßigen Schienenbus nach Uelzen, um dort in den Sonderzug, der von Hamburg kam und uns in 18 Stunden nach München bringen sollte, einzusteigen.


Annemarie Stahlberg (links) mit Freundin

 
In Neumarkt machten wir dann für eine halbe Stunde Pause. Man sieht uns wohl noch äußerlich an, dass wir eine lange Nacht hinter uns haben. Dort hörten wir auch zum ersten Mal einen echten Bayern sprechen. Erst war es für mich Bahnhof, aber man gewöhnt sich schnell daran. Dann noch schnell ein paar Bierdeckel geklaut und weiter ging es, weiter nach München. In Regensburg nahmen wir noch paar Mädel mit, die ihren eigenen Zug verpasst haben. In München wurde uns der Empfang auf das Herzlichste bereitet.
Am Montagabend zogen wir erst mal auf Schau. Astrid, Otto, Gitti und ich, unsere Röcke und weißen Blusen an, sind erst mal ins Kino gegangen. Wir haben uns einen Aufklärungsfilm angesehen und sind alle nacheinander eingeschlafen. Dann fuhren wir mit der 7 nach Schwabing, wo wir allerdings jeden Abend zu finden waren.


 Beim Aufenthalt in Neumarkt

 

Jetzt mal wieder zum Sport. Die Bilder zeigen uns beim Wettkampf. Morgens um 6 mussten wir schon raus, weil wir um 7 anfangen sollten.

 


Vor unserem Vereinsturnen

 
Vor meinem Schwimmen traf ich Günther, wir grüßten uns und wünschen beiderseits viel Glück. Dann ging es los. Ich habe das alles mit Leichtigkeit gemacht, besser gesagt, habe mich nicht besonders angestrengt. Wir waren 72 Mädchen, die am Dreikampf mitmachten. Gekrault bin ich auf 50 m in 39 Sekunden, beim Springen habe ich 7,8 Punkte bekommen und beim Tauchen habe ich einigermaßen abgeschnitten. Von den 72 Teilnehmern habe ich den 6. gemacht und Hugo wurde 13. Das ist eigentlich für unseren Verein eine tolle Leistung.
Wir kommen gerade vom Platz und sind glücklich, dass wir das hinter uns haben.
 
Und dann kam der Freitag. Ich hatte ganz schön verschlafen. Leise, aber sehr schnell zog ich mich an, konnte Gitti gerade noch zuflüstern, bring mir was zum Essen, und dann ging es ab. Ach, war ich noch müde. Im Bad musste ich noch bis mittags warten, ehe ich drankam. Und dann kam das große Ereignis. Ich gewann das 100 m Brustschwimmen und auch das 100 m Kraulschwimmen. Inzwischen war Gitti auch schon gekommen und brachte mir etwas zum Futtern. Dann noch mal zum Schwimmen zurück. Ich hatte mich schon auf den ersten Sieg im Kraulen gefreut, aber wie gewonnen so zerronnen. Ich machte nur den Zweiten.


Turmspringen

 
Ich war enttäuscht, als ich hörte, dass schon am Donnerstag das Kraulen mit einigen Mädel war. Ich wusste das gar nicht. Aber man muss auch verlieren können. Und das Mädel war eine Zehntel Sekunde besser als ich. Schade, aber es sollte nicht sein. Ich musste dann auf den zweiten Platz des Podiums klettern und wurde geehrt. Schade, dass noch keine von uns da ist, dachte ich.

Und dann kam das 100 m Brustschwimmen. Hier gewann ich in der Zeit von 1,36. Da wusste ich aber noch nicht, dass ich den ersten hatte. Nun waren auch schon (unsere Leute. Namen ??) da. Sie alle hatten mich schon schwimmen gesehen. Ich wusste das aber noch nicht. In der Kabine kam Gitti zu mir und sagte: Mensch, du hast den ersten gemacht. Wie ich hoch springen konnte. Da musste ich noch mal auf das Podest klettern und wurde nochmals geehrt. Ich hatte es irgendwie gar nicht so richtig mit meinem ersten. Aber dann beglückwünschten sie mich alle und ich war dann auch zufrieden. Geschmettert bin ich auch, aber keine sehr gute Zeit und kam auf den vierten Platz. Inzwischen war es ein Uhr geworden und wir mussten ja auch was essen. Gitti und ich fuhren dann erst mal bis zum Stachus.


Nach dem Turnen

Im Kaufhaus holten wir uns Studentenfutter und setzten uns auf die Erde. Da haben wir wohl annähernd 2 Stunden gesessen und gefressen. Wir hatten ja genug Geld mit. Warum auch sparen, wozu sagten wir uns? Und die Leute haben geguckt, aber uns kannte ja niemand. Dann kam auch noch Manni zu uns. Wir haben uns dann anschließend verabredet. Dann fuhren wir weiter zum Quartier. Dort beglückwünschten sie mich erst mal alle und freuten sich mit mir. Ja, das wäre erst mal geschafft. Dabei wollte ich zuerst gar nicht mitmachen, weil ich dachte, ich bekäme meinem Ischias. Aber er kam noch nicht, sondern erst am Sonntagmorgen. Abends hatten wir dann Vereinstreffen auf der Festwiese. Dort hatte es sich ja nun auch rumgesprochen von mir, aber wie schon gesagt, mich ließ es völlig kalt. Dort trafen Gitti und ich auch noch den Günther. Wir sind dann heimlich, still und leise abgezogen und zwar zum Stachus, wo wir uns mit den drei Jungen trafen. Beim Vereinstreffen sahen wir uns dann erstmals alle wieder. Und die Zeit verging ja viel zu schnell. Abends waren wir dann noch mal in Schwabing und waren erst gegen 3:00 Uhr zu Hause. Almar guckte schon wieder schief, aber was machte das, mir jedenfalls nichts. Man ist eben nur einmal jung.

 
Samstag
Ja, und dann ging es morgens schon wieder früh raus zum Festplatz wegen der Ballgymnastik. Und so ein herrliches Wetter. Die Übung dauerte nicht allzu lange, und so machten wir eben Unsinn. Legten uns auf die Bänke und schliefen ein bisschen.
Abends wieder zum Stadion. Da war nämlich das Feuerwerk, was wir unbedingt sehen mussten. Es war die Pracht.


Mit Astrid auf der Theresienwiese. 26.7. morgens

 
Den Abend sahen Gitti und ich Günther zum letzten Mal. Schade, aber wir wollten auch nicht mehr, weil Manni nicht dabei war. Und so zogen wir nach dem Feuerwerk allein los. Und zwar zum Löwenbräu. Da haben wir erst mal gesoffen. (Jede zwei Maßkrüge. Auch Schweinswürstl haben wir verdrückt. Als wir dann noch ein bisschen tanzten (das erste Mal wieder im Saal), hatten wir Lust, wieder nach Schwabing zu fahren. Dort lernten wir noch welche aus Nürnberg kennen. Leider weiß ich die Namen nicht mehr. Und wir waren so voll. Und das war alles so toll! Gitti fuhr dann schon eher mit dem Taxi nach Hause, sie hatte keine Lust mehr, während ich allein in Schwabing blieb. Aber auch nicht mehr lange, denn ich konnte auch bald nicht mehr. Und so fuhr dann der Jürgen, so hieß er, mit einem Taxi mit mir zu meinem Quartier. Ein letzter Gruß und Kuss und dann fuhr er wieder. Und ich ging nach oben. Ach, wenn ich daran noch denke, das war alles so toll. Aber es geht weiter, auch das Leben.
 

Sonntagmorgen, 27.7.1958
Raus aus den Betten, pardon, Matratzen, wir müssen zum Umzug. Ach, ich war so müde. Und so schlapp (Mein Ischias war auch schon dran). Aber es nützte nichts, ich musste mit. Unsere saubersten weißen Blusen an und los ging es. Allein über 2 h brauchten wir zum Hinmarsch und es war so heiß. Aber alles geht einmal zu Ende, somit auch das. Das außergewöhnlichste erlebten wir, als wir während des Umzugs von einem Gewitter überrascht wurden. Aber wir fanden das toll. Ist doch mal was anderes. Bis auf die Knochen, wie man so schön sagt. Unsere Blusen hatten nachher Ränder, und die Röcke sahen auch nicht besser aus.


Auf der Tribüne Bundespräsident Theodor Heuss

Aber wir machten weiter, vorbei an dem Bundespräsidenten, vorbei an den jubelnden Menschenmengen, an allem vorbei ging es zur Festwiese, wo wir mittags eintrafen. Aber wir waren wieder trocken. Dann mussten wir uns beeilen, um schnell nach Hause zu kommen, damit wir schon wieder paar Sachen packen konnten.

 
Nachmittags mussten wir noch mal wegen der Gymnastik zur Festwiese.  Dann die Siegerehrung zum Abschluss des Turnfestes.
Und dann ging es wieder zum Quartier zum Sachen packen. Das war nur noch eine Hetze. Aber toll war es doch. Ich muss schon sagen, wir haben uns alle prächtig verstanden, auch mit den Walsroder Mädels und auch unsere älteren Frauen waren in Ordnung.

Im Umzug der Turner durch München wird die "Medaille" mit Turnvater Jahn mitgeführt.
Ich werde das so schnell nicht vergessen. Und dann ging es los. Auf dem Bahnhof trafen wir noch Günthers Kameraden, schnell noch ein paar Worte gesprochen, Adressen ausgetauscht, und dann, ja dann fehlte Astrid. Zwei Minuten vor Abfahrt des Zuges kann sie. Das Lied singend: „ ... glücklich ist, wer das vergisst“ fuhren wir ab, der Heimat entgegen. So schön, wie die Tage in München waren, aber ich glaube, ein jeder freute sich auf zu Hause. Schade, ich wäre so gerne noch da geblieben, aber mit meinen Kameraden zusammen, denn allein ist es nichts in einer Großstadt.
 
Ich kann mich noch erinnern, dass ich geheult habe, als sich der Zug in Bewegung setzte, aber was nützte das, ich musste ja mit.
Ich legte mich auf meine Luftmatratze und schlief bis morgens um 9:00 Uhr durch. Das waren über 10 Stunden. Was der Mensch braucht, das braucht er eben.
Überall sahen wir, wie die Vereine empfangen wurden und wir träumten auch von einem Empfang.

Am Sonnabend kauften wir uns noch alle für 2,00 DM einen Hut, wie auf dem obigen Bild zu sehen ist.
 
Der Schienenbus von Uelzen nach Dannenberg hat extra auf uns gewartet, wir hatten nämlich über eine halbe Stunde Verspätung. Man erzählte uns in Uelzen, dass der Empfang in Dannenberg vorbereitet sei. Und dann war es endlich so weit, dass wir in Dannenberg waren. Kinder, war das ein Empfang! Da hat ja nun keiner mitgerechnet, am allerwenigsten ich. Später erfuhren wir, dass ein Lautsprecher durch Dannenberg gefahren ist und ausgerufen hat, wann wir kommen und dass ich den Ersten gemacht habe. Das erfuhren wir erst alles später.
 


28.07.1958 Empfang am Bahnhof Dannenberg

 
 
Dann ging alles schnell, sehr schnell sogar. Zuerst begrüßte ich meinen Vater, der mich in die Arme nahm, und was ich dann gemacht habe, wird vielleicht jeder von denen verstehen, die mit nach München waren. Ich fing an, ganz schrecklich zu heulen.

Das war alles so überraschend für mich, ausgerechnet meinetwegen haben sie das alles gemacht. Und dann kam der erste Vorsitzende, der Fotograf, meine Mutter, meine Kameraden, die nicht mit waren, und dann wieder Tränen.

Unter Lachen und Tränen stellte ich mich dem Fotografen. Und dann kamen die vielen Blumen, Geschenke und Glückwünsche. Und ich war so überwältigt, das konnte ich einfach nicht fassen. Manch einer hätte vielleicht sich zusammengerissen und nicht geheult, aber ich bin da ein anderer Mensch. Dass gerade unsere Bürger mir so einen herzlichen Empfang bereiteten, war für mich kaum fassbar. Aber es war so. Hierbei möchte ich aber auch noch sagen, dass der Empfang letzten Endes nicht mir allein galt, sondern auch meinen Kameraden, die sich auch in München sportlich betätigt haben. Überhaupt galt der wirklich überaus herzliche Empfang allen. So was hat Dannenberg nun ja noch nicht in der Geschichte des Sports erlebt, dass eine mal bei einem deutschen Turnfest einen ersten Platz belegte.

Und ich wurde mir da erst bewusst, was ich überhaupt damit bezweckt habe. Aber es braucht keiner zu merken, dass ich meinen Kopf jetzt höher nehme, nein, das liegt mir nicht. Ich bin eben durch und durch ein Sportler und der muss auch verlieren können. Ich hatte eben Glück. So etwas muss man auch haben. Und wir waren alle so froh, dass wir wieder daheim waren. Am meisten stolz waren wohl meine Eltern auf mich, ist ja auch kein Wunder. Und wieder bekam ich Blumen und nochmals Blumen. Wie es sich gehört, habe ich meinen nächsten Kameraden auch welche gegeben, denn wir haben ja alle mitgeholfen, in München so gut abzuschneiden. Am meisten habe ich mich über meine kleinen Schwimmfreunde gefreut, die recht zahlreich anwesend waren.
Das war wohl für mich das höchste, was ich je erringen konnte. Ein schöner Abschluss meiner Jugendzeit. Wir waren alle so glücklich über alles.
Die Bilder zeigen, wie wir teils lächelnd, teils weinend, teils müde und abgespannt auf dem Bahnhof standen. Das unten stehende Bild zeigt uns vier noch einmal, die wir in München viel zusammen waren. Ja, wir haben da eine tolle Zeit verlebt, an die wir gerne zurückdenken. Und wir waren erstaunt, als man uns den Ausschnitt aus der Bildzeitung zeigte. So weit war es also schon vorgedrungen. Nachher erfuhren wir, dass es gar nicht so einfach gewesen sei, den Empfangs so herzlich zu bereiten. Dr. Heuser hat wirklich sein Bestes gegeben. Er hat stündlich mit der Bundesbahn telefoniert, wann wir denn nun ankommen usw. Und dann der Lautsprecher. Man erzählte es mir alles später. Jetzt ging es weiter zur Stadt.
Aber ich musste immer wieder heulen. Vor Freude, vor Glück und dergleichen.

Wir machten dann einen kleinen Umzug und zogen singend: „glücklich ist, wer das vergisst“ zur Stadt, die extra für uns geschmückt wurde. Man könnte meinen, es wäre noch einmal Schützenfest in Dannenberg. Und überall flogen mir die Blumen zu. Nein, ich will nicht übertreiben, aber es ist tatsächlich so. Ich denke da noch an G.?, die auf das Herzerschütternste anfing zu heulen. Ja, ihr ging es auch nahe. Gisela, Bärbel, Gisela und Inge waren auch so glücklich, ich sehe sie noch alle vor mir, schade, dass die Zeit vergeht. Aber ich glaube es ist besser, dass sie nicht wiederkehrt, denn so schön würde das niemals wieder werden. Und dann zogen wir weiter zur Stadt. Von Frau Siebenbrodt bekam ich einen schönen großen Rosenstrauß. Ich sehe sie noch heute auf der Straßenseite. Und auch von so vielen, die ich sonst kaum kenne, bekam ich kleine Aufmerksamkeiten. Aber mir ging es ja nicht darum. Ich weiß überhaupt nicht, worum es ging. Mir kam es damals, als wir empfangen wurden, erst richtig zum Bewusstsein, was ich für den Turnverein geholt habe. Wie Dr. Heuser bei seiner Ansprache zum Ausdruck brachte: „Das ist seit Bestehen des Turnvereins das erste Mal, dass einer vom Turnverein beim Deutschen Turnfest einen ersten Platz belegt hat.

Bei uns im Büro waren sie auch alle erbaut. Lütten(?) hatte gerade Geburtstag. Auch die von Rengers standen vor der Tür. Sie warfen uns Blumen zu, Blumen und nochmals Blumen. Ich vergesse das nicht. Mir kamen auch schon wieder die Tränen. Ach, Quatsch, genug davon.

Vor der Rathaustür machten wir Halt. Dr. Heuser sprach eine kleine Rede und wir waren alle sehr davon ergriffen. Hier bekam ich auch die goldene Ehrennadel des Turnverein.

 

 

 

 

 

 

Dann noch ein Lied singend, zogen wir wieder weiter. Nach Hause. Das Hochwasser war schon wieder abgeklungen. Aber dafür die Mücken. Aber das machte uns nichts aus.

Bei uns vor der Tür, wir machten auch noch paar Aufnahmen, machten wir wiederum Halt und zwar das letzte Mal. Ich war noch fähig, ein paar Worte des Dankes zu finden und konnte ich noch sagen, wir treffen uns heute Abend im Bad, dann war ich aber froh, als ich endlich wieder zu Hause war. Und da ging es wieder los! Blumen kamen, Geschenke und nicht zuletzt auch noch Besuch und ich fing auszupacken an. Was da nicht alles zum Vorschein kam. Dreckige Kleider, Blusen, Wäsche. Geklaute Biergläser und Bierdeckel, Aschenbecher, Maßkrüge und dergleichen. Papierfahnen. Ich selbst war verdreckt von oben bis unten und habe mich erst mal selbst waschen müssen. Am Abend kam dann unser Chef und brachte mir einen ganz tollen Kasten Konfekt. Das fand ich sehr bewundernswert. Abends fuhr ich ins Bad. Da ging es richtig los. Diese Sauferei meine ich. Mit Gisela, Karla, Gitti zogen wir zu Koch. Ich musste anständig einen ausgeben. Anschließend war ich noch bei Siegesmund. Dort war auch noch eine kleine Feier. Dann ging ich zufrieden und glücklich über alles nach Hause. Ja, das war für uns alle, ganz besonders für mich, ein sehr großes Ereignis und immer werde ich an die Turnfest-Fahrt nach München zurückdenken. Vielleicht fahren wir auch zum nächsten deutschen Turnfest, aber immer werden wir singen: Glücklich ist, wer das vergisst, was nun einmal nicht zu ändern ist.
 

 


Beispielseite aus dem Tagebuch von Annemarie Stahlberg (verh. Ehlert).


 

 


Ein weiteres großes Stadtjubiläum feiert Hitzacker 1958.
Brillante Fotos liegen vor, aber es fehlen noch die Texte. 

Hitzacker 1958

 

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