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Die Lüchow-Schmarsauer Eisenbahn (LSE)
1911 - 1970
Mit Fotos
von
Dieter Bischoff
und www.troeger.de
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Kapitel Verkehr
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Allerdings hieß die 1910 eigens gegründete
Betreibergesellschaft "Kleinbahn Lüchow-Schmarsau GmbH" und
wurde erst später in "Lüchow-Schmarsauer Eisenbahn" (LSE)
umbenannt. |
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Bahnhof Schmarsau. Foto
aus:
75
Jahre... |
Es fuhr ein "richtiger" Personenzug mit den Bahnhöfen/Stationen Loge,
Woltersdorf, Öhrenburg, Thurau, Lichtenberg, Puttball, Schweskau,
Prezier, Großwitzeetze, Bockleben und Schmarsau. |
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Handfeste Interessenkonflikte traten bei der
Planung von Eisenbahnen auf, die heute lokal-kleinkariert
anmuten. Eine Weiterführung der Strecke nach Arendsee mit
Anschluss an das dichte Streckennetz Richtung Berlin, Magdeburg
und Leipzig lag eigentlich auf der Hand. Aber Lüchower
Geschäftsleute fürchteten den Verlust ihrer Kunden vom Lemgow.
Auch die Lage des Kleinbahnhofs am äußersten Südrand der Stadt
gefiel ihnen nicht. Das Landratsamt (in der Salzwedeler Straße)
war vom Bahnhof schnell zu erreichen und dann konnte man zum
Einkaufen weiterfahren nach Salzwedel. Lüchow blieb im Schatten
Salzwedels ein sehr lokales Zentrum mit kleinem Umland. |
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Zunächst wurde das Bahnhofsgebäude eingeschossig
gebaut. Aber schon in den 20er Jahren wurde wieder investiert
und ein Geschoss aufgesetzt. Beeindruckend ist hier die
Bautechnik. Das Dach wurde mittels Flaschenzügen angehoben und
darunter Wände gebaut. Diese waren tatsächlich massiv gemauert,
was die Holzverschalung viele Jahrzehnte nicht erkennen ließ.
Erst beim Abriss des Gebäudes um die Jahrtausendwende wurde das
wieder deutlich. |
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Die "Kleinbahn" bewältigte einen regen Güterverkehr und dabei
bildeten Heu und Stroh einen großen Anteil. Das gesamte
Gleisgelände liegt hier sichtbar voll Strohabfall. Bei der
Verladung staubt es mächtig, wie man im Hintergrund sieht.
Rechts liegt auch Holz zum Transport bereit. Dahinter erkennt
man die Chaussee nach Salzwedel. |
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Der Kleinbahnhof in Lüchow. 1936 feiert die LSE ihr 25 jähriges
Bestehen. Die Uniformen der Bahnbeamten wollen wir uns genauer ansehen: |
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Vielleicht auch noch die kleine Dampflok.
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Die "Kleinbahn" hatte im Laufe der Jahrzehnte so manchen Spitznamen.
Aus Lüchower Sicht war sie der "Orientexpress". Das war wohl etwas
gehässig gegenüber dem Lemgow gemeint, aber mit dem Vergleich zu einer
berühmten Transkontinentalbahn auch eine Anerkennung.
1945 wurde sie dann zum "Heringsexpress". Eine Hauptroute des
Schwarzhandels zwischen Ost- und Westzonen benutzte den
"Heringsexpress" bis Großwitzeetze, Bockleben oder Schmarsau und
führte dann mit Fußwegen über die noch nicht befestigte Grenze zum
Bahnhof Mechau in Sachsen-Anhalt. Mehr dazu
Großwitzeetze. |
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Güterwaggons der LSE.
Den dreiachsige Packwagen (Baujahr 1899) übernahm die LSE von
der Hessischen Ludwigsbahn. Er steht heute im Museum der
Verkehrsfreunde Aumühle. Ebenso der offene Güterwagen mit dem
Baujahr 1866. |
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Bei einer ähnlichen Szene in den 50er Jahren sehen die Uniformen nicht
mehr ganz so militärisch aus. Der große Triebwagen (ohne "Schnauze")
wird seit 1951 eingesetzt. |
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Die Verlagerung des Verkehrs auf die Straße kündigt sich hier mit dem
präsentierten Omnibus an. |
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Im Bahnhof Örenburg. Dort gab es einen Lagerplatz für Grubenholz für
die Dampflok und ein Tanklager für den Dieseltriebwagen. Foto aus:
www.troeger.de
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Im Kleinbahnhof Lüchow. |
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Foto aus:
75
Jahre... |
Der beschauliche Triebwagen existiert noch
Bis zuletzt fuhr der alte Triebwagen, Baujahr 1933, als "Der rasende
Lemgower" fünf mal täglich seine 17,5 km lange Strecke und brachte
Schüler aus Bockleben, Schweskau ... zu den höheren Schulen in Lüchow
und wie die unten gezeigte Abrechnung belegt, Patienten aus Simander
zum Arztbesuch. |
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Für Modellbahnfreunde gab es den Triebwagen der LSE als
originalgetreues Modell von Märklin. |
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Das Schmarsauer Bahnhofsgebäude steht noch und
ist bewohnt. Im Übrigen findet man fast keine Spuren der
Bahnlinie mehr. In einigen Waldstücken ist die ehemalige Trasse
noch erkennbar und in zwei Dörfern gibt es noch eine
Bahnhofstraße.
1969 wurde der Bahnbetrieb eingestellt und die LSE fuhr nur noch
Busse. Bald danach wurden die Gleiskörper komplett abgebaut. |
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1986 gab es den Kleinbahnhof in Lüchow noch. Foto aus:
75
Jahre...
Zum 75 jährigen Jubiläum
präsentiert sich die Belegschaft der LSE mit ihren
Bussen. Hinten rechts ist der Zwei-Wege-Unimog zu erkennen,
der zuletzt noch zum Bewegen von
Güterwaggons benutzt wurde. |
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In der Tour verfolgen wir
die Spuren nach dem Ersten Weltkrieg weiter. Mit der Industrie in
Wustrow geht es wieder abwärts. Allgemein zerschlägt die
Hyperinflation so manchen aufgebauten Wohlstand. Aber es gibt auch
Gewinner. Zunächst ein Überblick über das Kapitel.
Die
Zwanziger Jahre im Wendland
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Verwendete Literatur |
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Straßenfahrzeuge
(Seite erstellt im Oktober 2005) |