Datenschutzerklärung:  Wenn Sie dem Webmaster eine Mail senden, gehen Sie das Risiko ein, dass Ihre Mail-Adresse von Dritten abgegriffen wird, wie auch, dass Ihr Surfverhalten auf dieser Website vom Server registriert wird und somit von Geheimdiensten, zahlungskräftigen Großkonzernen oder sonstigen Interessierten ausgewertet werden kann.
        Home    Navigation im
 


Die Lüchow-Schmarsauer Eisenbahn (LSE)
1911 - 1970

Mit Fotos von   Dieter Bischoff
und www.troeger.de

 


Kapitel Verkehr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto aus: 75 Jahre...
Die 1911 eingeweihte Lüchow-Schmarsauer Eisenbahn war durchaus keine Schmalspurbahn, obwohl sie allseits die "Kleinbahn" genannt wurde.


Das Streckennetz-Foto lässt sich vergrößern.

 
Allerdings hieß die 1910 eigens gegründete Betreibergesellschaft "Kleinbahn Lüchow-Schmarsau GmbH" und wurde erst später in "Lüchow-Schmarsauer Eisenbahn" (LSE) umbenannt.
 


Bahnhof Schmarsau. Foto aus: 75 Jahre...

Es fuhr ein "richtiger" Personenzug mit den Bahnhöfen/Stationen Loge, Woltersdorf, Öhrenburg, Thurau, Lichtenberg, Puttball, Schweskau, Prezier, Großwitzeetze, Bockleben und Schmarsau.
 
Handfeste Interessenkonflikte traten bei der Planung von Eisenbahnen auf, die heute lokal-kleinkariert anmuten. Eine Weiterführung der Strecke nach Arendsee mit Anschluss an das dichte Streckennetz Richtung Berlin, Magdeburg und Leipzig lag eigentlich auf der Hand. Aber Lüchower Geschäftsleute fürchteten den Verlust ihrer Kunden vom Lemgow. Auch die Lage des Kleinbahnhofs am äußersten Südrand der Stadt gefiel ihnen nicht. Das Landratsamt (in der Salzwedeler Straße) war vom Bahnhof schnell zu erreichen und dann konnte man zum Einkaufen weiterfahren nach Salzwedel. Lüchow blieb im Schatten Salzwedels ein sehr lokales Zentrum mit kleinem Umland.
 
Zunächst wurde das Bahnhofsgebäude eingeschossig gebaut. Aber schon in den 20er Jahren wurde wieder investiert und ein Geschoss aufgesetzt. Beeindruckend ist hier die Bautechnik. Das Dach wurde mittels Flaschenzügen angehoben und darunter Wände gebaut. Diese waren tatsächlich massiv gemauert, was die Holzverschalung viele Jahrzehnte nicht erkennen ließ. Erst beim Abriss des Gebäudes um die Jahrtausendwende wurde das wieder deutlich.

Foto aus: 75 Jahre...

 

Die "Kleinbahn" bewältigte einen regen Güterverkehr und dabei bildeten Heu und Stroh einen großen Anteil. Das gesamte Gleisgelände liegt hier sichtbar voll Strohabfall. Bei der Verladung staubt es mächtig, wie man im Hintergrund sieht. Rechts liegt auch Holz zum Transport bereit. Dahinter erkennt man die Chaussee nach Salzwedel.
 

Der Kleinbahnhof in Lüchow. 1936 feiert die LSE ihr 25 jähriges Bestehen. Die Uniformen der Bahnbeamten wollen wir uns genauer ansehen:
 
 

Vielleicht auch noch die kleine Dampflok.

Die "Kleinbahn" hatte im Laufe der Jahrzehnte so manchen Spitznamen.
Aus Lüchower Sicht war sie der "Orientexpress". Das war wohl etwas gehässig gegenüber dem Lemgow gemeint, aber mit dem Vergleich zu einer berühmten Transkontinentalbahn auch eine Anerkennung.
1945 wurde sie dann zum "Heringsexpress". Eine Hauptroute des Schwarzhandels zwischen Ost- und Westzonen benutzte den "Heringsexpress"  bis Großwitzeetze, Bockleben oder Schmarsau und führte dann mit Fußwegen über die noch nicht befestigte Grenze zum Bahnhof Mechau in Sachsen-Anhalt. Mehr dazu Großwitzeetze.
 
Güterwaggons der LSE.
Den dreiachsige Packwagen (Baujahr 1899) übernahm die LSE von der Hessischen Ludwigsbahn. Er steht heute im Museum der Verkehrsfreunde Aumühle. Ebenso der offene Güterwagen mit dem Baujahr 1866.
 


Bei einer ähnlichen Szene in den 50er Jahren sehen die Uniformen nicht mehr ganz so militärisch aus. Der große Triebwagen (ohne "Schnauze") wird seit 1951 eingesetzt.

 

Die Verlagerung des Verkehrs auf die Straße kündigt sich hier mit dem präsentierten Omnibus an.
 


Im Bahnhof Örenburg. Dort gab es einen Lagerplatz für Grubenholz für die Dampflok und ein Tanklager für den Dieseltriebwagen.                          Foto aus: www.troeger.de

 


Im Kleinbahnhof Lüchow.

 

Foto aus: 75 Jahre...
Der beschauliche Triebwagen existiert noch

Bis zuletzt fuhr der alte Triebwagen, Baujahr 1933, als "Der rasende Lemgower" fünf mal täglich seine 17,5 km lange Strecke und brachte Schüler aus Bockleben, Schweskau ... zu den höheren Schulen in Lüchow und wie die unten gezeigte Abrechnung belegt, Patienten aus Simander zum Arztbesuch.
 
 

Für Modellbahnfreunde gab es den Triebwagen der LSE als originalgetreues Modell von Märklin.
 


Bahnhof Woltersdorf    Foto aus: www.troeger.de

 
Das Schmarsauer Bahnhofsgebäude steht noch und ist bewohnt. Im Übrigen findet man fast keine Spuren der Bahnlinie mehr. In einigen Waldstücken ist die ehemalige Trasse noch erkennbar und in zwei Dörfern gibt es noch eine Bahnhofstraße.
1969 wurde der Bahnbetrieb eingestellt und die LSE fuhr nur noch Busse. Bald danach wurden die Gleiskörper komplett abgebaut.
 


1986 gab es den Kleinbahnhof in Lüchow noch.                                                                  Foto aus: 75 Jahre...
Zum 75 jährigen Jubiläum präsentiert sich die Belegschaft der LSE mit ihren Bussen. Hinten rechts ist der Zwei-Wege-Unimog zu erkennen, der zuletzt noch zum Bewegen von Güterwaggons benutzt wurde.

 

 

In der Tour verfolgen wir die Spuren nach dem Ersten Weltkrieg weiter. Mit der Industrie in Wustrow geht es wieder abwärts. Allgemein zerschlägt die Hyperinflation so manchen aufgebauten Wohlstand. Aber es gibt auch Gewinner. Zunächst ein Überblick über das Kapitel.

Die Zwanziger Jahre im Wendland

 

  Verwendete Literatur
 

        nach oben    zurück     Im Kapitel Verkehr folgt Straßenfahrzeuge               (Seite erstellt im Oktober 2005)