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Woltersdorf (Wendland) 2006
Ein großes Dorf.
Mit Fotos und Beiträgen von Irene
Burmeister,
Marianne Gehrke und Ulrich Rasche. |
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Woltersdorf im Landkreis
Lüchow-Dannenberg, zur Unterscheidung von anderen Orten gleichen
Namens auch "Woltersdorf, Niedersachsen" geschrieben, war schon
historisch eines der wenigen größeren Dörfer in der Region und ist mit
einem Neubaugebiet weiter gewachsen. Zusammen mit den früher
selbständigen Dörfern Klein Breese, Örenburg, Lichtenberg und Thurau
zählt die heutige Gemeinde Woltersdorf etwa 1050 Einwohner.
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Die Woltersdorfer Windmühle brannte Weihnachten 1923 ab, nachdem sie
sich in Abwesenheit des Müllers unkontrolliert in Gang gesetzt hatte
und durch Überdrehung Feuer fing.
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Die Molkerei Woltersdorf wurde schon früh aufgegeben.
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Auf dem Hühnerhof. Das Foto wurde 1916 von Woltersdorf nach Lüchow
geschickt.
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Woltersdorf unterscheidet sich von den meisten Dörfern im Wendland
durch seinen Ortsplan. Zwei lange und schnurgerade Straßenachsen
verlaufen nahezu parallel. Große Höfe und Gewerbebetriebe gruppieren
sich an den breiten Achsen und ihren Querstraßen.
Die alte Dorfstraße bietet Platze für zwei Baumreihen und
Vorgärten. |
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Die durchgehende Bundesstraße von Lüchow
nach Gartow und Schnackenburg bildet die zweite Achse durch
Woltersdorf.
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Große Landwirtschaft, Landhandel und weiterverarbeitendes Gewerbe
(Molkerei, Pilzverarbeitung, große Schlachterei) haben in Woltersdorf Tradition.
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Die Straße "Am Sande" ist die längste Querverbindung zwischen den
Achsen. Hier findet man den einladend renovierten Dorfkrug. Auf
dieser nach Dangenstorf führenden Straße erreicht man weit außerhalb
des Dorfes den Friedhof und die alte Feldsteinkirche, die "Feldkirche"
genannt wird, weil sie "auf dem Felde" erbaut wurde. |
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Über die Geschichte dieser ungewöhnlich vom Dorf isoliert stehenden
Kirche hat Frau Gehrke in ihrer Chronik von Woltersdorf (Siehe weiter
unten.) einiges zusammengetragen.
Vielleicht lag ursprünglich doch mal eine Siedlung in der Nähe der
Kirche? Jedenfalls ist dies keine Friedhofskapelle. Für Trauerfeiern
wurde dort ein zusätzlicher Andachtsraum errichtet. |
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Das zweite Wahrzeichen von Woltersdorf ist der Brautstein.
Die viel
erzählte Sage dazu und die Geschichten, die sich um den Woltersdorfer
Brautstein ranken, finden Sie ebenfalls auf der Website
www.brautstein.de,
die die "Woltersdorfer Chronik" enthält.
Dort erzählt Marianne Gehrke: |
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"So lange ich zurückdenken kann, gehörte das Areal des Mühlenteiches
immer zu der bäuerlichen Gastwirtschaft von Bitter/Walther in der
Dorfstraße, die unter dem Namen “Zur guten Quelle” jahrzehntelang
Dorfmittelpunkt war.
Der Teich diente der Dorfjugend auch weiterhin als heimliche
Badestelle, manchmal tränkte man hier auch das Vieh, doch immer
stillte das Wildgetier aus der Feldmark hier nächtens, ganz
verschwiegen, seinen Durst. |
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...........
Für uns Kinder übte die Burg immer eine besondere Faszination aus,
denn, wenn wir in der Schule auf der Südseite aus dem Fenster schauten,
hatten wir sie ja ständig vor Augen. Geheimnisvoll lag sie da, auf dem
großen Hügel, von uralten Eichen umgeben.
Auf einem dieser Bäume befand sich ein riesiges Storchennest und wir
Schulkinder konnten als erste daran teilhaben, wenn alljährlich das
Storchenpaar laut klappernd sein Sommerquartier bezog.
.....
In der Küche befand sich noch eine offene Feuerstelle. Gekocht wurde
in Töpfen, die darüber auf einem eisernen Dreibein standen. |
Bauernteich, Dorfteich mit Gutshof "Gravenhorst" |
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Weiter Frau Gehrke: "Lag im Winter mal richtig Schnee, musste die Westseite des Burgbergs
als Rodelberg herhalten. Das war dann schon ein buntes Treiben, rund
um die Burg. Diejenigen, die das Glück hatten, eigene Schlittschuhe zu
besitzen, vergnügten sich auf dem Bauernteich. Die Kleinen und wir
Flüchtlingskinder rutschten mit geliehenen Schlitten oder auf dem
Hosenboden den Burgberg hinunter." |
Das alte Pfarrhaus, hinter der Kapelle parkähnlich gelegen, musste
leider vor 40 Jahren einem profanen Neubau weichen.
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Zu diesem Foto heißt es ohne Datum im Album: "Schule von Woltersdorf". |
Der Lehrer mit den Schülern von Wolterdorf. Eine Jahreszahl gibt es zu
dem Foto leider nicht.
Das Foto lässt sich vergrößern. |
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Schule
Fotos einer Ansichtskarte der 60er Jahre.
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Weil den Woltersdorfern auf Dauer der Weg zur Kirche auf dem Felde zu
weit wurde, errichteten sie im Dorf, wo schon ein Glockenturm stand,
eine Kirche, die sie Kapelle nennen. ??
mouseover: Älteres Foto.
Dazu Frau Gehrke: |
"Das Kapellenhaus in Woltersdorf steht an der
alten Dorfstraße, dicht bei dem, in einem alten Garten zurückliegenden
Pfarrhaus. Im Jahre 1858 wurde das Kapellenhaus durch einen Brand
zerstört. Erst 1876 wurde an gleicher Stelle - es wuchsen bereits
Bäume dort - ein kleiner gotischer Glockenturm errichtet.
Lange Jahre hindurch hat dieser Turm dort einsam gestanden und die
Woltersdorfer mit seiner Glocke zu ihrer Feldkirche gerufen.
Glockengeläut begleitete auch die Verstorbenen auf ihrem letzten Gang
aus dem Dorf zum Friedhof.
Erst am 28. Mai 1913 wird der Grundstein für die neue Kapelle gelegt,
die feierliche Einweihung vollzieht sich dann am 18. Januar 1914.
....
In den letzten Wochen des 2. Weltkrieges wurden der Turm und die
Kapelle in der Nacht vom 21. auf den 22. April 1945 durch
Geschützfeuer der auf Berlin vorrückenden, amerikanischen Truppen
schwer beschädigt. Kurz zuvor hatten zurückweichende SS-Einheiten das
Dorf noch besetzt gehalten." Aus:
www.brautstein.de/ |
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Der Bahnhof Woltersdorf hat seine Funktion lange verloren, denn seit
die Lüchow-Schmarsauer-Eisenbahn nur noch Busse fährt, hat Woltersdorf
keinen Bahnanschluss mehr. Der Verlauf der ursprünglichen Bahnlinie
ist nur noch mit detektivischem Spürsinn in der Landschaft zu finden.
Mehr dazu auf der Seite
Die LSE. |
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Auf der Gemarkung von Woltersdorf standen die 44 Antennenmasten der
Überseefunkempfangsstelle (Üfest), bis die Anlage durch
Satellitentechnik ersetzt wurde.
Mehr dazu auf der Seite
Überseefunkempfangsstelle
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In der
vielfältigen Landschaft um Woltersdorf liegt in der Nähe des neuen
Sportplatzes halb versteckten der alte Mühlteich.
Viel größer, aber noch besser versteckt, ist die Kreismülldeponie, die
von großer Bedeutung für die Region ist, aber hier nicht abgebildet
werden muss.
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Überseefunkempfangsstelle |