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1999
Eine Hommage an den Tante-Emma-Laden
Der "Tante-Elfriede-Laden" in Grabow
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Auf der Seite
50er Jahre in Grabow
übernimmt Elfriede
Gebensleben 1952 offiziell den Laden ihrer
Eltern, den sie schon seit ihrer kriegsbedingten Rückkehr aus Hamburg
geführt hatte. Der Dorfladen war damals der zentrale Punkt im Ort, in
dem man alles einkaufen konnte und sich gern zum Klönschnack
aufhielt. In den 50 Jahren bis jetzt, 1999, haben sich die ökonomischen Randbedingungen
vollständig geändert. Zum Einkaufen fährt man mit dem Auto in
wenigen Minuten nach Lüchow oder Dannenberg. |
1952 |
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Die großen Supermärkte und Discountläden am Stadtrand
haben längst nicht nur die Dorfläden ersetzt sondern auch in den
Stadtzentren die Lebensmittelläden weitgehend zur Aufgabe gezwungen.
Es gibt wenige Ausnahmen. Elfriede Gebensleben in Grabow macht ihren
Laden unbeirrt im alten Stil weiter. Als sie ihren 80. Geburtstag
feiert, macht der Norddeutsche Rundfunk eine Sendung über die
älteste Dorfkauffrau des Sendgebietes und die Elbe-Jeetzel-Zeiung
schreibt: |
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"Die 80jährige Elfriede Gebensleben leitet einen der letzten Tante-Emma-Läden
in Lüchow-Dannenberg
An den Ruhestand denkt sie noch nicht. |
EJZ, 4. Februar 1999
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dm Grabow. Eine Registrierkasse benutzt Elfriede Gebensleben nicht.
Sie rechnet das, was die Kunden ihres "Kaufhauses" in Grabow bezahlen
müssen, im Kopf aus und schreibt die Rechnung auf kleine Zettel.
"Das mach' ich, damit ich einen Beleg mitgeben kann", erzählt die
Grabowerin, die einen der letzten Tante-Emma-Läden in Lüchow-Dannenberg
leitet. Seit fast 50 Jahren steht sie hinter dem Verkaufstresen und
denkt selbst an ihrem heutigen 80. Geburtstag nicht an Ruhestand: "Ich
brauche eine Altersbeschäftigung, ich mache es nicht des Verdienstes
wegen." |
1982 |
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Das Geld, das sie einnimmt, legt sie in die Fächer einer
Holzschublade, deren Seitenbretter vom jahrzehntelangen Herausziehen
und Hineinschieben schon ganz glatt geschliffen sind. Eine moderne
Kasse kommt Elfriede Gebensleben nicht in den Laden. "Ich habe kein
Vertrauen, dass der Computer alles richtig macht. Ich verlasse mich
lieber auf meinen Kopf."
Der größte Teil der Einrichtung des "Kaufhauses" stammt aus einer
Zeit, in der die Menschen noch nichts von Computern gehört hatten.
Einige Regale und Schränke gehören sogar noch zur Originalausstattung.
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1982 |
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Elfriede Gebensleben ist Frühaufsteherin. Schon viertel vor sechs,
kurz bevor der erste Bus nach Lüchow fährt, steht sie im Laden, denn
"das Frühgeschäft ist das lohnendste". Sie weiß, dass ihr "Kaufhaus"
von der Lage an der Bushaltestelle profitiert: "22mal am Tag hält hier
der Schul- oder Linienbus." ... Elfriede
Gebensleben stellt sich auch auf Sonderwünsche ihrer Kunden ein. Für
einen alten Mann aus einem Nachbardorf hat sie sich Malzkaffee ins
Regal gestellt. Ob sie den nun noch verkaufen kann, weiß sie nicht,
denn der Mann ist vor ein paar Wochen gestorben. |
1982 |
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Solche tragischen
Nachrichten und manch anderer Dorftratsch verbreiten sich in Elfriede
Gebenslebens Laden schnell. "Wat is'n los in Grabow? Wedder
Verlobung
oder walle' fragen die alten
Beschäftigung war Elfriede Gebensleben nicht immer. "Ich habe es mit
Tränen begossen, als ich den Laden nach dem Krieg übernahm", erinnert
sie sich. Als junge Frau träumte sie davon, in einer Auslandsfiliale
der Hamburger Exportfirma zu arbeiten, bei der sie bis ins erste
Kriegsjahr beschäftigt war. "Sprachen lagen mir gut, ich lernte damals
Englisch, Französisch und Spanisch." Doch aus dem Traum wurde nichts.
Die Eltern hatten
wegen der Bombenangriffe Angst um ihre Tochter und holten die damals
22jährige zurück nach Grabow. "Ich wäre am liebsten in Hamburg
geblieben." .... |
1982 Häufig hilft Lydia. |
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Die 80jährige
räumt Konserven, Gläser und Packungen auch noch in die Regale, auch
wenn sie dafür auf die Trittleiter steigen muss, Darüber, dass sie
irgendwann einmal nicht mehr in der Lage sein könnte, ihre Kunden zu
bedienen, denkt Elfriede Gebensleben kaum nach. Die 80jährige hat sich
vorgenommen: "Wenn der Laden nicht mehr läuft, suche ich mir eine
andere Arbeit." |
1999 |
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Der Eichenhof in Zargleben
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(Seite erstellt 2005) |
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