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Zitat aus der Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 18.7.2007:
 

Rückdeichung an Mühlenbachmündung

Große Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für den Hochwasserschutz in Hitzacker - Drei neue Stillgewässer
as Soven. Es ist die größte zusammenhängende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme, die es je im Landkreis gegeben hat: An der Mündung des Jamelner Mühlenbach südwestlich von Soven wird derzeit der jahrzehnte alte Altdeich abgetragen und zurückversetzt. Es entsteht dadurch eine zusätzliche Überschwemmungsfläche von rund 17 Hektar für Hochwasser aus der Jeetzel und dem Mühlenbach.
»Die Ersatzmaßnahme stellt einen Ausgleich für die neuen Hochwasserschutzanlagen in Hitzacker dar und sind im Planfeststellungsverfahren ge-nau geregelt», erläutert Diplomingenieur Eckehard Abel vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Verantwortlicher Auftraggeber ist - wie für den Hochwasserschutz in Hitz-acker - der Jeetzeldeichverband (JDV).
Insgesamt 15 Firmen hatten die Ausschreibungsunterlagen vom NLWKN für die Deich- und Wegebauarbeiten zur Rückverlegung der Deiche am Jamelner Mühlenbach abgefordert. Sechs Unternehmen beteiligten sich an der Ausschreibung. Den Auftrag erhielt die Firma Mittelweser-Tiefbau, die bereits neue Deiche in Laasche sowie im Amt Neuhaus gebaut hat. Der Zuschlag wurde für 775000 Euro erteilt.
Dafür muss die Firma rund 2,2 km an Altdeich - entspricht rund 30000 m3 Boden - am linken Jeetzelufer sowie am Jamelner Mühlenbach abtragen und auf einer Länge von 1,6 km einen neuen Deich bauen (rund 30000 m3 Boden). Um unnötige Transporte zu vermeiden, achten Bauleitung und Bauunternehmen darauf, möglichst viel Altboden auf der Baustelle wiederzuverwenden. Die Bauarbeiten haben unmittelbar nach der Vergabe Mitte Juni begon
nen und sind trotz des schlechten Wetters recht gut vorangekommen. An beiden Ufern wird parallel gearbeitet. Die Transporte des Lehmbodens aus der Abbaustelle bei Dambeck für die Kleischürze sind abhängig vom Wetter, und zwar vom Zustand der Bauwege. Sofern alles nach Plan läuft, soll die Baumaßnahme im September fertiggestellt sein, hofft Ingenieur Abel. Und darum geht es im Detail: »Im Rückdeichungsbereich an der Mündung des Jamelner Mühlenbachs in die Jeetzel werden drei naturnahe Stillgewässer angelegt, die von Weidenbüschen, Röhrichten und Hochstaudenfluren feuchter Ausprägung umgeben sind», so heißt es wörtlich im Landschaftspflegerischen Begleitplan. Die Gewässer sollen 2500 m2, 2000 m2 und 500 m2 groß werden und bis zu 2,50 m tief werden. Der Bereich soll sich als Lebensraum für Biber, Fischotter, Eisvogel und Amphibien sowie als Laichhabitat für Fische entwickeln und damit die Ziele des Schutzgebietssystems Natura 2000 sichern.
Zumeist soll dort das ursprüngliche Geländeniveau wiederhergestellt werden. Nordwestlich der Mündung des Mühlenbachs wird an der derzeitigen Deichtrasse der Jeetzel, also unterhalb der Mündung, ein rund 0,2 Hektar großes Altdeichstück als »bis zu 2 Meter hohe Sandinsel» belassen. Der Mutterboden des Deiches muss dafür also entfernt werden. Im Mündungsbereich des Baches werden auch die Uferbefestigungen beseitigt, um den Randstreifen eine naturnahe Entwicklung zu ermöglichen.
Darüber hinaus sollen über zehn Hektar bisher intensiv genutztes Grünland durch Verzicht auf Düngung »ausgemagert» und zu »Nassgrünland» entwickelt werden. Die Flächen sind vom Jeetzeldeichverband angekauft worden.
Ferner soll auf einer Fläche von rund drei Hektar ein »naturnaher Erlen-Eschen-Auwald und Erlenbruchwald» an der Jeetzel und am Jamelner Mühlenbach entwickelt werden, der zukünftig regelmäßig überschwemmt wird. Es geht um eine Fläche linksseitig des Mühlenbachs. Und: An der Deichneubaustrecke entsteht ein neuer Deichverteidigungsweg sowie in »gehölz- und gewässerfreier» Sicherungsstreifen.


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